Paul Watzlawick Tage VI

Interdisziplinäre Tagung mit Vorträgen, Podiumsgesprächen, Workshops, Lesung mit Musik, Filmmatinee mit Gespräch und Themenwanderung

„Leben ohne Annahmen über die Wirklichkeit, das heißt ohne Sinn, wäre unerträglich. Offenbart sich der wahre Sinn nur dann, wenn wir ihn nicht mehr suchen?“ P. W.

Die diesjährige Tagung widmet sich den unterschiedlichen Betrachtungsmöglichkeiten von Sinn und Unsinn und der Beweglichkeit dieser Bewertungen je nach Zeitpunkt, Standort und Blickrichtung. Es sollen die Bedeutung von Sinn und Sinnlichkeit für die gute Lebensführung und die Notwendigkeit von Nonsens ebenso zur Sprache kommen wie der Umgang mit den Irrationalitäten unserer Entscheidungen. In den Tagungsworkshops können praktische Spielarten des Wechselns der Perspektive und Methoden des Erforschens von sinnerfüllten Räumen ausprobiert werden.

Die Inhalte der Beiträge umspannen philosophische, soziale, therapeutische, gesellschaftspolitische, wirtschaftliche und künstlerisch-kreative Zugänge mit dem Ziel, nachhaltige Anregungen für den Beruf, die eigene Lebensweise und mehr wechselseitiges Verständnis zu erzeugen. Denn die komplexen gesellschaftlichen Aufgaben, die uns im Kleinen wie im Großen begegnen, können mit multiperspektivischen Strategien leichter und sinnvoller bewältigt werden.

Im Tagungsgebäude zeigt Henriette Lobin textile Objekte zu Positionen und Konstellationen innerhalb von Kommunikation.
Gesamtmoderation: Mag.a Dr.in Anneliese Schluga

Freitag, 10.10.

13:00 Einlangen und Registrierung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Warmbader Hof
14:00 Beginn der Workshops

( Klicken sie auf das Plus um nähere Informationen zu den einzelnen Workshops zu erhalten. )

Leitung: Matthias Ohler, Heidelberg

Atmosphäre ist eine zentrale Metapher für zwischenmenschliches
Geschehen und seine Folgen für´s zwischenmenschliche Befinden.
Hier geht´s um Entscheidendes. Da liegt die Frage nahe: Wie
entscheiden wir über Atmosphäre?

Atmosphären lesen und womöglich gestalten bedeutet,
handlungsfähig zu sein in der Grundform des atmosphärischen
Alltags: Hier ist es, wie es ist, weil wir hier sind.

Die Kunst ist es, das komplexe atmosphärische Geschehen zwischen
menschlicher Kommunikation und weltlichen, konkret räumlich dinglich-zeitlichen Gegebenheiten als „zwischenmenschliches
Nervensystem“ zu lesen und dessen Wirkspiel in uns zu erfassen.

Anhand konzeptioneller Inputs und durch das Atmosphärische
Interview erfahren Sie, wie Sie die Atmosphären Ihres persönlichen
Lebens und in professionellen Kontexten (wie Beratung, Supervision, Mediation, Führungsverantwortung etc.) verständlicher erleben oder “lesen”.
und vielleicht sogar „beeinflussen“ können.

Leitung: Anna Wendling & Hans Rudi Fischer, Heidelberg

Ob Therapie und in allen Formen von Beratung und Pädagogik, es geht um Veränderung oder Verhinderung von Veränderung. Damit geht es immer auch um Selbst und Sinnbestimmung. Also um Orientierung und Navigation im eigenen Denken: Was will ich, was kann ich, was soll ich usw.? Beim Denken navigieren heißt, die eigene Position und Richtung seines Denkens zu bestimmen, um sich selbst zu verstehen. Man kann seine Position nur bestimmen, wenn man sie verlassen kann. Im Workshop werden wir zeigen, wie sich paralogisches, paradoxes Denken als Quellen von Kreativität erweisen lassen, die Neues zur Welt bringen und Sinn stiften können. Ein paradoxierendes Element dieser Hermeneutik besteht darin, die zweiwertige Logik zu ihrer Überwindung zu nutzen. Nur wer logisch denkt, kann logisches Denken überwinden.

Leitung: Bernardo Paoli, Torino

Why do we act in ways that may seem illogical, even to ourselves? The workshop explores nine basic human priorities that guide behavior, making it internally consistent even when it appears externally inexplicable. Through cases and reflections, it will be shown how these nine priorities, once identified, allow not only a greater understanding of “human nature” but also serve as an operational guide for therapeutic work.

(Outdoor Workshop)

“Es kommt nie und nimmer darauf an, was wir vom Leben zu erwarten haben, vielmehr lediglich darauf, was das Leben von uns erwartet. Das Leben stellt die Fragen und wir haben zu (ver)antworten.” Viktor Frankl

Diese Themenwanderung im historisch hochinteressanten Gelände rund um den Tagungsort setzt sich – anhand von Zitaten aus den Werken von Viktor Frankl – mit dem Sinn in einer von Paradoxien geprägten Zeit auseinander. Begleitet von den ermutigenden Gedanken Frankls begeben wir uns dabei auch auf eine innere Reise in die Welt der Frage nach dem Sinn.

Leitung: Ulrich P. Hagg, Klagenfurt & Michael Amlacher, Villach

In unserem Workshop wollen wir mit Hilfe einer Demonstration einer Beratungssituation und anschließender Übungssequenzen schrittweise fünf Interventionen vorstellen, gemeinsam üben und ihre Wirksamkeit erlebbar machen. Die scheinbar unsinnigen und widersprüchlichen Fragen und Verschreibungen können in professionellen Gesprächsverläufen zu brauchbaren Erkenntnissen und zu mehr Eigenverantwortung führen. Im besten Fall verändern sie die Perspektive einer Person dem Problem, Konflikt oder Symptom gegenüber ausgeliefert oder ohnmächtig zu sein hin zu einer aktiven Rolle in der Gestaltung oder Neubewertung einer Situation. Bei unabänderlichen Lebensthemen und Restriktionen kann die Provokation von Humor mehr Gelassenheit im Umgang damit hervorrufen. Keine Vorkenntnisse nötig. Anwendbar für den psychosozialen und psychotherapeutischen Bereich, in der (sozial)pädagogischen Arbeit sowie für Supervision, Coaching und Mediation.

17:00 Ende der Workshops und kleiner Abendimbiss

Freitag, 10.10., Abendprogramm

18:00 Begrüßung und Einstimmung in das Tagungsthema

18:15 “Nur wenn man noch verrückter denkt als die Philosophen, kann man ihre Probleme lösen – Über das Fragen nach Sinn in der Welt”

Einführungsvortrag von Dr. phil. Hans Rudi Fischer, Heidelberg

Das Ver-rücken eingeschliffener Gedankenbahnen ist eine der bedeutendsten philosophischen Denkwerkzeuge. Das Berühmteste ist das Sokratische Paradoxon: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Sind Paradoxien unsinnig, sinnvoll oder sinnlos? Wie sind Paradoxien und ihre Verwandten (Paralogien und Dilemmata) zu verstehen, dass sie unserem Denken eine Richtung, einen Sinn geben? Sinnsuche ist selbst paradox, weil es in der Welt weder Sinn noch Unsinn gibt. In einer bebilderten Reise in die Fugen von Rationalität und Irrationalität, wird deutlich, wie Paradoxien und verwandte Denkfiguren zu kreativer Sinnbestimmung einladen und so Sinn in meiner Welt erzeugen können.

19:15 “Der Mensch – ein Unwesen zwischen Tier und Übermensch”

Vortrag von Univ. Dozentin Dr.in Lisz Hirn, Wien

In der Philosophie kumulieren die Fragen „Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen?“ bekanntlich in der Frage „Was ist der Mensch?“ Wie erkenne ich aber, dass „das“ ein Mensch ist? Mithilfe von Differenzierungen: Man stellt fest, was er nicht ist und auch, was er noch- nicht ist, aber sein könnte. Muss der Mensch im Angesicht seiner übermenschlichen Erfindungen notwendigerweise zum Unmenschen werden? 

20:00 “Vom Sinn des Unsinns oder vom Unsinn des Sinns”

Podiumsgespräch zum Tagungsthema mit Lisz Hirn und Hans Rudi Fischer

Gesprächsmoderation: Mag. Ulrich Hagg, MAS

Gemütlicher Ausklang des Tages an der Hotelbar mit Klavierbegleitung

Samstag, 11.10.

14:00 Beginn der Workshops

( Klicken sie auf das Plus um nähere Informationen zu den einzelnen Workshops zu erhalten. )

Leitung: Matthias Ohler, Heidelberg

Atmosphäre ist eine zentrale Metapher für zwischenmenschliches
Geschehen und seine Folgen für´s zwischenmenschliche Befinden.
Hier geht´s um Entscheidendes. Da liegt die Frage nahe: Wie
entscheiden wir über Atmosphäre?

Atmosphären lesen und womöglich gestalten bedeutet,
handlungsfähig zu sein in der Grundform des atmosphärischen
Alltags: Hier ist es, wie es ist, weil wir hier sind.

Die Kunst ist es, das komplexe atmosphärische Geschehen zwischen
menschlicher Kommunikation und weltlichen, konkret räumlich dinglich-zeitlichen Gegebenheiten als „zwischenmenschliches
Nervensystem“ zu lesen und dessen Wirkspiel in uns zu erfassen.

Anhand konzeptioneller Inputs und durch das Atmosphärische
Interview erfahren Sie, wie Sie die Atmosphären Ihres persönlichen
Lebens und in professionellen Kontexten (wie Beratung, Supervision, Mediation, Führungsverantwortung etc.) verständlicher erleben oder “lesen”.

Leitung: Anna Wendling & Hans Rudi Fischer, Heidelberg

Ob Therapie und in allen Formen von Beratung und Pädagogik, es geht um Veränderung oder Verhinderung von Veränderung. Damit geht es immer auch um Selbst und Sinnbestimmung. Also um Orientierung und Navigation im eigenen Denken: Was will ich, was kann ich, was soll ich usw.? Beim Denken navigieren heißt, die eigene Position und Richtung seines Denkens zu bestimmen, um sich selbst zu verstehen. Man kann seine Position nur bestimmen, wenn man sie verlassen kann. Im Workshop werden wir zeigen, wie sich paralogisches, paradoxes Denken als Quellen von Kreativität erweisen lassen, die Neues zur Welt bringen und Sinn stiften können. Ein paradoxierendes Element dieser Hermeneutik besteht darin, die zweiwertige Logik zu ihrer Überwindung zu nutzen. Nur wer logisch denkt, kann logisches Denken überwinden.

Leitung: Bernardo Paoli, Torino

Why do we act in ways that may seem illogical, even to ourselves? The workshop explores nine basic human priorities that guide behavior, making it internally consistent even when it appears externally inexplicable. Through cases and reflections, it will be shown how these nine priorities, once identified, allow not only a greater understanding of “human nature” but also serve as an operational guide for therapeutic work.

Leitung: Jutta Clarke & Eckhard Sauper, Klagenfurt

(Outdoor Workshop)

“Es kommt nie und nimmer darauf an, was wir vom Leben zu erwarten haben, vielmehr lediglich darauf, was das Leben von uns erwartet. Das Leben stellt die Fragen und wir haben zu (ver)antworten.” Viktor Frankl

Diese Themenwanderung im historisch hochinteressanten Gelände rund um den Tagungsort setzt sich – anhand von Zitaten aus den Werken von Viktor Frankl – mit dem Sinn in einer von Paradoxien geprägten Zeit auseinander. Begleitet von den ermutigenden Gedanken Frankls begeben wir uns dabei auch auf eine innere Reise in die Welt der Frage nach dem Sinn.

Leitung: Lisz Hirn, Wien

In der Philosophie kumulieren die Fragen „Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen?“ bekanntlich in der Frage „Was ist der Mensch?“ Wie erkenne ich aber, dass „das“ ein Mensch ist? Mithilfe von Differenzierungen: Man stellt fest, was er nicht ist und auch, was er noch- nicht ist, aber sein könnte. Muss der Mensch im Angesicht seiner übermenschlichen Erfindungen notwendigerweise zum Unmenschen werden?

17:00 Ende der Workshops und kleiner Abendimbiss

Samstag, 11.10., Abendprogramm

18:00 “Wenn der Sinn zur Frage wird …”

Vortrag von Vortrag von Univ. Prof. DDr. Alfried Längle, Wien

Wenn Gewohntes nicht mehr geht, wenn Gesichertes zerbricht, wenn wir in Krisen geraten, dann können wir leicht die Orientierung verlieren und überfordert werden. Wie soll es weitergehen? Wird das noch ein gutes Leben? Kann nach all den Verlusten noch etwas Gutes daraus werden? Wer kann schon sagen, wie es weitergehen wird bei all der Unsicherheit…

Dahinter steht oft die Frage nach dem Sinn – und letztlich: welchen Sinn dieses Leben hat?

Sinnverlust ist nicht einfach nur ein Gefühl, sondern eine Wahrnehmung einer Realität. Das gilt es zu verstehen, dann kann der Ursache nachgegangen werden. Das Ziel des Vortrags ist neben dem Verständnis von Sinn zu einem guten Umgang zu kommen mit Sinnkrisen und Sinnverlust.

18:45 „Politik der Gefühle – warum populistische Aussagen zu unvernünftigen Entscheidungen führen“

Vortrag von Dr.in Alma Zadić LL.M., Wien

Inhalt des Vortrages

19:45 “Gegenparadoxien für unsere Zeit”

Podiumsgespräch zum Tagungsthema mit Alfried Längle und “Alma Zadić”

Gesprächsmoderation: Mag. Ulrich Hagg, MAS

20:15 Musik mit Texten von Paul Watzlawick und Viktor Frankl

Sonntag, 11.10.

09:30 “Von Paracelsus bis Watzlawick”

Geführte Wanderung durch die Villacher Altstadt mit Mag.a Dagmar Fend-Wunsch, einer Nichte Paul Watzlawicks

11:00 How to Build a Truth Engine

Film und Podiumsgespräch im Stadtkino Villach mit dem Autor & Regisseur Friedrich Moser
(Leitender Produzent: George Clooney)

13:30 Ende der Tagung

Tagungsbeitrag

Gesamtveranstaltung regulär: € 295,–
Gesamtveranstaltung Early Bird (bis 30.06.): € 265,-

Abendprogramm mit  Vorträgen
& Podiumsgespräch pro Abend: € 60,–

Workshops jeweils € 80,–
Altstadtspaziergang & Sonntagsmatinee: € 30,–

Für jeden Tagungsteilnehmer kommt jeweils eine Ermäßigung zur Anwendung. Wir bitten um ihr Verständnis!

30% Ermäßigung für Mitglieder der ISYS-Akademie
20% Ermäßigung für ÖVS, ÖBM, Senior:innen, Studierende, Präsenz- und Zivildiener und FSJ
15% Ermäßigung für Villacher:innen
10% Ermäßigung für die Mitnahme einer zweiten Person
freier Eintritt für Schüler:innen

Eine Online-Teilnahme ist zu den genannten Konditionen möglich.

Die Veranstaltung ist mit 16 EH als Fortbildung anrechenbar.

Veranstaltungsort: Hotel Warmbaderhof, Kadischenallee 22-24, Warmbad-Villach

Zimmerreservierung: reservierung@warmbad.at, Tel: 04242-3001-10
Ein Zimmerkontingent ist für die Tagungsteilnehmer:innen reserviert.

Anmeldung und Information:
Paul Watzlawick Gesellschaft
office@paulwatzlawickgesellschaft.at
Mobil: +43 (0)660 788 05 80
www.paulwatzlawickgesellschaft.at

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